02.12.2019
ORIKOPI
Samstag: 14.12.2019 von 11h – 19h
Sonntag: 15.12.2019 von 11h – 16h
Symposium Samstag 14.12.2019 von 17h – 19h
Das Format des KLUB UP STORE wurde vom projektKLUB erstmals in der Galerie der Artists Unlimited e.V. im Januar 2019 in Bielefeld präsentiert.
In der Auseinandersetzung mit der Rolle der Kunstschaffenden zwischen Ideenproduzent und Waren entstand ein Kiosk als Pop Up Store, der Kunstvertrieb und somit unmittelbar an den kommerziellen Verkauf und das Feld des Kunstkonsums anknüpfte.
Nicht nur die verschiedenen Rollen und Ebenen von (Kunst)Handel (Verhältnis: Ware-Produkt) und Mechanismen des Markts im Probierfeld des konstruierten Mikroszenarios „Kiosk“ als Ort von Begegnung, Austausch und Umschlagplatz rückten in den Fokus, auch die wirtschaftliche, existenzielle Dimension der Profession der Kunstschaffenden. Das Leben mit und von Kunst– (art is a job: we have to make a living) wurde performativ befragt und experimentell erprobt. Innerhalb dieser ersten Performance-Erfahrung mit dem KUS heraus konnten die Künstler*innen des projektKLUB bilanzieren, dass vordergründig ein starkes Erwerbsinteresse der Besucher und Konsumenten an Replika besteht. Oftmals wurde innerhalb des Verkaufsgeschehens des Stores ein Original zu Gunsten einer kostengünstigeren Kopie ausgeschlagen, die somit zunehmend Bedeutsamkeit, Aufmerksamkeit - und in gewisser Weise auch Aufwertung - erfuhr.
Daraus entstand für die Künstler*innen das Interesse der Befragung zum Verhältnis von Original und Kopie. Anlässlich einer erneuten Anfrage des Formats KUS durch die Artothek Hannover möchte projektKLUB nun - ausgehend von den basalen inhaltlichen Aspekten des „originalen“ KUS den Fokus bei der kommenden Ausstellung des Stores auf die Korrelation zwischen Original und Kopie richten und dabei Zuschreibungen, Verbindungen, Synergien und Abgrenzungen ausloten: ORIKOPI.
Die Artothek versteht sich als eine Institution, die Werke aktueller Kunst gegen eine geringe Gebühr entleiht. Die Mitglieder des projektKLUB stellen der Artothek jeweils eine Originalarbeit zum Verleih zur Verfügung und bieten innerhalb des Stores ausschließlich Kopien dieser Arbeit zum käuflichen Erwerb an. Die Künstler*innen befragen das Publikum und sich selbst gleichermaßen und laden ein, die eigene (Produzenten-Konsumenten-)Rolle zu reflektieren.
Wem gehört die Kunst? Wer kauft die Kunst? Warum kauft man Kunst?
Was ist das Original, was macht es aus? Was macht die Kopie (weniger) wertvoll?
Passiert ideelle Aneignung durch Besitz?
Interessengemenge: Produzent - Konsument.
Im Rahmen des zweitägigen Ausstellungs-Pop-Ups ist am Eröffnungstag ein Symposium geplant. Akteure aus unterschiedlichen Bereichen der Kunstwelt sind hierzu eingeladen, die das diskursive Potenzial der Begegnung bereits durch ihre unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche und den divergenten Zugriff darauf, was Kunst innerhalb dessen ist – WARE-Anlage-PRODUKT-Kulturelle Äußerung-DISKURS, eröffnen. Am darauffolgenden Tag werden stündlich einzelne Replika aus der Verkaufsausstellung genommen; das Angebot wird verknappt und der Kaufdruck erhöht.